Voraussetzungen:
Jedes gut strukturierte Gehege sollte über einen sog. Eibablageplatz verfügen. Dies ist eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Eiablage.
Dieser sollte an der sonnigsten Stelle des Freilandgeheges eingerichtet werden. Unser Legehügel ist ca. 60cm hoch und hat
einen Durchmesser von ca. 1,5m. Die Fläche ist Richtung Süden leicht geneigt, so wird das Erdreich besonders schnell erwärmt. Der größte Teil der Fläche wird bewuchsfrei gehalten. Die Erde ist mit 50% Sand vermischt.
Termin
Wenn im Mai der Ginster und andere Sträucher schön blühen, dann ist bei der Villa-Testudo die Zeit der Eiablage gekommen. Meistens nach 1-2 schönen Tagen beginnt das erste Weibchen mit der Suche nach einer geeigneten Stelle.
Das legebereite Weibchen sucht sich eine Stelle, wo ihr Wärme und Feuchtigkeit zusagen und macht mit den Vorderfüssen einige Scharrbewegungen. Hält sie die Stelle für geeignet, dann stemmt sie sich mit den Vorderfüssen in das Erdreich. Mit den Hinterbeinen beginnt sie die Eigrube auszuheben. Hierzu gräbt sie wechselweise mit den Hinterbeinen das Erdreich unter dem hinteren Teil des Panzers aus. Erst wenn sie mit den Beinen keine Erde mehr erreicht, beginnt das Auspressen der Eier. Der Grabvorgang dauert in Regel 1 Stunde, kann aber bis zu 4 Stunden sich hinziehen.
In aller Regel folgt nach 3-4 Wochen noch eine Zweitablage. Manche Weibchen legen sogar noch ein Drittgelege.
Probleme bei der Eiablage
Die häufigsten Probleme bei der Eiablage der Weibchen, die manchmal bis zum Tod des Tieres führen können, sind folgende:
 |
Keine geeignete Legestelle ist vorhanden - führt nach mehreren Wochen zur sog. Legenot |
 |
Kälteeinbruch - nach dem Verschalen der Eier sollten die Eier gelegt werden können. Sind die Temperaturen im Freiland zu nieder und es gibt auch kein Frühbeet, wo eine Notablage stattfinden könnte, "verschleppt" das Tier die Eier und es kann zur Legenot kommen. |
 |
Das Tier kann nicht genügend Kalzium aufnehmen (z.B. Sepiaschalen, Eierschalen werden nicht angeboten) dann werden Eier mit zu dünner Schale gelegt. Diese gehen dann bereits beim Auspressen kaputt oder es gibt bei der Inkubation Probleme. |
 |
In der Gruppe herrscht ein "Männerüberschuß", das führt dazu, dass die Weibchen nicht in Ruhe die Eiablage durchführen können, da sie ständig von den Männchen bedrängt werden. |
Diese Bildserie zeigt den Legevorgang einer Testudo hermanni hercegovinensis:
Im Abstand von ca. 2 Minuten presst das Weibchen die Eier aus der Kloake aus. Beim Pressvorgang zieht sie zur Unterstützung ihren Kopf ganz in den Panzer hinein.
In der Zeit zwischen dem jeweiligen Auspressen, schiebt sie mit den Hinterbeinen die Eier in die hinterste Ecke der Eigrube.
Nachdem das letzte Ei ausgepresst ist, wird mit den Hinterbeinen abwechselnd die am Rand aufgeschüttete Erde in das Loch geschoben.
Das Weibchen hat während der gesamten Zeit die Position der Vorderbeine nicht verändert. Das Zudecken der Eigrube dauert in der Regel ca. 30 Minuten.
Anschließend verlässt das Weibchen mit wackelndem Gang die Ablagestelle. Mit Hilfe eines Löffels lassen sich die Eier anschließend leicht ausgraben. Mit einem Bleistift wird die Lage des Eis markiert und eventuell auch nummeriert. Danach werden die Eier in einen Inkubator gelegt.
Folgende Bildserie zeigt das versteckte Ablegen des Geleges und guter Tarnung der Legestelle.